Dreikönigsturnier

Und täglich grüßt das Murmeltier!

Nur dass wir nicht in Punxsutawney, Pennsylvania zu besuch waren, sondern in Salzburg, Salzburg.

Auch mir kommt es so vor, als würde sich dieser Tag ständig wiederholen. Nur dass wir nicht permanent den Murmeltiertag erleben, sondern andauernd gegen die üblichen Verdächtigen spielen. Ist aber besser als gar nicht spielen.

Es wurde wieder gegen Innsbruck und Salzburg gespielt. Anstatt auf Linz, trafen wir auf Altenmarkt, was aus sportlicher Sicht ähnlich war.

Wie Phil Connors, ist die Mannschaft in einer Zeitschleife gefangen und versucht aus ihren Fehlern zu lernen. Noch sind wir in jener Phase, wo das nicht gelingt.

SK Kammer – Altenmarkt 55:18 (29:12)

Gleich zu Beginn die obligatorische Verletzung. Diesmal traf es wieder einmal Kondert. Sie viel für den Rest des Tages aus. 16 Turnovers in 2 x 12 min. Solange die Turnovers hoch gehalten werden, wird auch der Spielwitz anscheinend hoch gehalten. Ansonsten gibt es nicht viel zu erzählen. Alle haben brav gespielt und es konnten sich auch alle fitten Spielern in die Scorerliste eintragen.

Ebner R. 16, Zopf 13, Sagerer 12, Ennsberger 4, Gaigg 4, Reiter 4, Kneissl 2.

SK Kammer – Salzburg 32:25 (21:11)

In Halbzeit eins wurde noch frisch drauf los gespielt. In der zweiten Hälfte schwanden schon ein bisschen die Kräfte. 18 Turnovers in 2 x 12 min. Ebner fiel mit 11 Rebounds auf.

Ebner 13, Zopf 8, Sagerer 7, Ennsberger 2, Kneissl 2.

SK Kammer – TS Innsburck 48:76 (24:33)

Eh schon wissen. Das letzte Spiel findet traditionellerweise gegen Innsbruck statt. Und auch traditionellerweise ist Innsbruck eine sehr gute Mannschaft. Bei unseren Ladies machte sich nun der Kräfteverschleiß bemerkbar und auch die Psyche ist ein Hund. Schleicht sich heimlich in die Hirne der Akteure. Jede musste mit etwas Außerbasketballerischem kämpfen: Bauchweh, böse Schiedsrichter, ich bin so schlecht, ich bekomme eine Erkältung, mein Auto ist kaputt, wie sind meine statistischen Werte, wann kommen wir wieder heim usw. Tja und gegen Innsbruck sollte man dann doch geistig auf dem Spielfeld sein. Diesmal wurde 2 x 20 min. gespielt. So richtig konnten sich die Innsbruckerinnen nicht absetzen. In der 26. Minute betrug der Rückstand sechs Punkte. In der 28. Minute foulte sich Ebner aus. In der 33. Minute war Innsbruck erstmals mit 20 voran. In der 39. Minute machte Zopf ihren 15. Punkt und in der 40 Minute pfiff einer der beiden Schiedsrichter das erste Foul an eine Spielerin von Kammer. Diesmal gab’s nur 14 Turnovers (und auch weniger Spielwitz), Zopf hatte nun die Lufthoheit und schnappte sich 10 Rebounds, Sagerer kam an diesem Tag auf insgesamt 7 Blocks. Und aus.

Zopf 15, Kneissl 12, Ebner 10, Ennsberger 6, Gaigg 4, Reiter 1

Championscup die dritte – oder der Besuch auf der Hochschaubahn

So eine Achterbahnfahrt ist lustig, denn es geht rauf und runter – wie bei unserer Damenmannschaft. Im Abschlusstraining Rätselraten, wie viele Spielerinnen zur Verfügung stehen werden. Nach langem hin und her haben sich dann sieben Spielerinnen bereit erklärt nach Linz zu fahren. Klar war, dass aber drei davon am Sonntag nicht aufkreuzen werden. Tja.

SK Kammer – Innsbruck 33:66 (18:28)

Im Viertel eins ging es ganz schön rauf beim Besuch im Vergnügungspark. Gegen die ebenfalls ersatzgeschwächten Tirolerinnen konnte gut mitgehalten werden. Führung 10:9. Im zweiten Viertel ging’s schon leicht nach unten 18:28. Im Abschnitt drei ging es dann steil bergab (45:28) und im letzen Viertel befand sich das Team dann im freien Fall. Nichts passiert. Beim Besuch des nächsten Rollercoasters sollte es aber so manchem Mitfahrenden den Magen umdrehen…

Ebner R. 11, Kneissl 10, Zopf 5, Schneeweiss 3 Gaigg 2, Kondert 2.

SK Kammer – Linz 68:71 (28:32)

Die nächste Achterbahn wirkte im ersten Augenblick harmlos. Nach zehn Minuten 14:8. Die Loopings waren versteckt und wurden im Viertel zwei angefahren. Hui ging’s hier schnell bergab. Linz scorte 24 Punkte. Arbeitsverweigerung in der Defense: 28:32. Durchschnaufen im dritten Viertel. Es ging langsam wieder nach oben. 11 von 17 Freiwürfe wurden getroffen. Ebner steuerte 14 Punkte bei, die Führung wurde zurück erobert und Zopf verließ in der 30. Minute nach ihrem fünften Foul das Spielfeld. In Minute 34 dachte man schon, das Wagerl fliegt aus den Schienen raus. Der Schiedsrichter (für nicht Fachkundige war er gut zu erkennen, er war die einzige Person am Spielfeld, die es nicht für nötig hielt, das Leibchen in die Hose zu stecken) pfeift das fünfte Foul von Ebner. Plus fünf zu diesem Zeitpunkt. Überraschenderweise blieb das Gefährt auf den Schienen. Kein freier Fall. Dramatik pur. Mit happy end für Linz. Gaigg und Kneissl trafen „big shots“ – war leider nicht genug. Die Linzerinnen trafen immerhin drei von sechs Freiwürfen in der Endphase. Kammer nur einen von zehn. Nach dieser Fahrt zitterten die Beine aller Teilnehmer gewaltig.

Ebner R. 42 (17 Reb.), Gaigg 10, Zopf 9, Kneissl 4, Kondert 3.

SK Kammer – Salzburg 92:37 (56:11)

Die Frage war nun, hält der Magen der Mädels noch eine Fahrt aus? Was tun. Ganz einfach, man nimmt die Mama mit. Teammama Anna stieß, trotz Krankheit zu ihren Mädchen und legte ihre schützende Hand über sie. Auch zwei weitere Spielerinnen ließen sich den Besuch am Rummel nicht entgehen und somit waren wieder sieben Damen vom Attersee anwesend. Am Beginn rollte das Gefährt höher und höher – Riesenrad im Prater nichts dagegen: 35:11. Es gab wenig Aufregung an diesem Sonntag. Immer weiter schoss man in die Höhe. Halbzeit: siehe oben. In der zweiten Halbzeit war der Höhenflug nicht mehr ganz so steil, aber man bewegte sich stetig nach oben. Es stellte sich heraus, dass die Mannschaft mit einem Raketendings fuhr, dass nur nach oben rast und erst nach Spielende wieder runter. Versöhnliches Ende.

Ebner R. 38 (19 Reb.), Zopf 20 (10 Ass., 7 Stls.), Kondert 15, Sagerer 11 (12 Rebs., 8 Stls.), Reiter 6, Gaigg 2.

Das Wochenende hat gezeigt, dass der einen oder anderen Spielerin das Gas ausgegangen ist. Es gibt zwei Möglichkeiten. 1. Fitnesstraining umstellen. Laubsägearbeiten, Uhr aufziehen oder zehn Glimmzüge am offenen Fenster sind vielleicht doch nicht das Gelbe vom Ei. 2. einen Exorzisten bestellen, der die Verletzungs-, Krankheits-, Lern- und Fortgehteufel austreibt.

Wie schön könnte das Leben sein, ersparte es uns seine bitteren Lektionen…

BBC Linz – SK Kammer Ladies 57:55 (22:35)

Kein Spiel auf hohem Niveau, doch waren die Mädchen aus Kammer von Anfang an vorne. Die Führung pendelte sich bei ca. 15 Punkten ein. Im 3. Viertel verletzte sich Sagerer. Bei dieser Gelegenheit kam es zu einem Schiedsrichterkasperltheater, bei dem einer der beiden – nachdem sich die zwei bei einer Entscheidung uneinig waren – dann das Spielfeld verlassen hat und der andere alleine weiter gepfiffen hat. Anfang des vierten Viertels – bei noch immer ca. plus 15 – verließ dann Ebner das Spielfeld, sie hatte sich wieder einmal ausgefoult. Dieser Abgang wirkte sich auf das Spiel aus, wie die Klimaerwärmung auf unsere Gletscher. Langsam schmolz der Vorsprung dahin. Man merkte es kaum. Letztendlich kam es doch zur Katastrophe.

Ebner 17, Kondert 10, Gaigg 7, Miko 7, Zopf 6, Kneissl 4, Sagerer 4.

SK Kammer – SC Salzburg 100:40 (48:25)

Die Mannschaft war nach der Linzniederlage am Boden zerstört. Aber anstatt den Kopf hängen zu lassen, kam das große Aufbäumen. Gegen die nicht vollzählig angetretenen Salzburger wurde der Frust abgebaut. Eine tüchtige Mannschaftsleistung. Zopf brachte es auf 9 Rebounds, 5 Steals und 6 Assists. Kondert übernahm endlich mal Verantwortung und tat sich wieder einmal als Punktemacherin hervor. Ebner schnappte sich 13 Rebounds und traf 19 von 23 Würfen (=83%) aus dem Feld. Kneissl stibitze 4 mal einer Gegnerin den Ball.

Ebner 49, Kondert 21, Zopf 20, Kneissl 5, Gaigg 4, Miko 1.

by Gregor Leitner

HART UMKÄMPFTER SIEG GEGEN INNSBRUCK

SK Kammer – Innsbruck 59:58 n. V.(32:32, 49:49)

Sonntag 10 Uhr am Morgen und nichts für schwache Nerven. Ein wahrer Leckerbissen für Basketballfreunde. Hohes Niveau, spannender Verlauf.

Ebner, Lazarevic und Zopf versenken zum Auftakt miteinander fünf Dreier. Führung nach zehn Minuten: 25:18. Einbruch im zweiten Viertel. Die Intensität in der Verteidigung lässt nach. Im Angriff geht nichts mehr – war da Angst vorm Gewinnen – jetzt schon? Einzig und alleine Kneissl hält die Offense von Kammer am Leben. Sie erzielt alle sieben Punkte ihres Teams. Innsbruck startet fulminant in die zweite Halbzeit – mit einem 6:0 Run. Kammer bäumt sich mächtig auf. In den letzten fünf Minuten des dritten Viertels geling Innsbruck nur noch ein Punkt; Kammer macht zwölf. Führung 44:39. Viertel vier! Alfred Hitchcock lässt grüßen:

„Ein Blick in die Welt beweist, dass Horror nichts anderes ist als Realität.“ (A. Hitchcock)

Kammer erzielt nur einen einzigen Feldkorb (plus drei Freiwürfe). Bis zur siebten Minute macht Innsbruck 8 Punkte. Die Tirolerinnen führen 47:46. Lazarevic erzielt den einzigen Feldkorb. Wird dabei gefoult. Freiwurf versenkt sie eiskalt. Plus zwei Kammer. Innsbruck dann viermal an der Freiwurflinie. Die Nerven liegen blank. Alle Freiwürfe verfehlen ihr Ziel. Zehn Sekunden vor Spielende. Seiteneinwurf Innsbruck. Foul. Wieder zwei Versuche von der Linie, da Teamfouls. Beide flutschen durch das Netz. Unentschieden. Auszeit Kammer. Einwurf von der Mittellinie. Lazarevic läuft sich frei. Wäre alleine auf den Korb gelaufen, stolpert aber! Ebner erhält den Paß. Dribbelt zum Korb. Layup. Daneben! Verlängerung! Kammer eröffnet mit zwei verworfenen Freiwürfen. Mach nichts. Sagerer verwandelt einen Offensivrebound. Lazarevic erzielt den nächsten Feldkorb. Halbdistanzwurf von Innsbruck landet im Korb. Zopf fasst sich ein Herz und wirft aus fünfeinhalb Metern. Treffer! 55:51 für Oberösterreich! Die Innsbruckerinnen verwerten zwei Freiwürfe. Ebner, die gerade vier offene Dreier in Folge verballert hatte, kratzt alles was noch an Mumm übrig ist zusammen und nimmt erneut einen Wurf von jenseits der 6,25 m Linie. Sie trifft! Innsbruck verzeichnet zwei weitere Treffer an der Freiwurflinie. Als Zugabe schenken sie Kammer noch einen Dreier ein. Unentschieden! Schlussphase – noch wenige Sekunden. Wie schon vor der Verlängerung, wieder Einwurf an der Mittellinie. Wieder erhält Ebner den Ball. Wieder dribbelt sie auf den Korb zu. Layup. Daneben! Aber Foul! Freiwürfe! Die Knie zittern, doch das Handgelenk bleibt locker. Erster Freiwurf! Treffer! Zweiter daneben. Noch ein paar Sekunden. Sirene! Spiel aus. Einpunktesieg für Kammer. Gratulation.

Ein weiser Rat von Arthur Schopenhauer für alle Spielerinnen und ZuseherInnen: „Der Muskel wird durch starken Gebrauch gestärkt, der Nerv hingegen dadurch (starken Gebrauch) geschwächt. Also übe man seine Muskeln durch jede angemessene Anstrengung, hüte hingegen die Nerven vor jeder.“

Ebner 22, Lazarevic 16, Kneissl 7, Zopf 7, Sagerer 6, Miko 1.

Weiter Berichte

Final Four Champions-Cup

Halbfinale:

SK Kammer – BBC Linz 61 : 37 (31 : 19)

Eine Saison lang wurde darum gezittert, an welcher Stelle man in der Tabelle der regulären Saison steht. Je höher oben desto besser die Ausgangslage für die Kreuzspiele. Kammer auf Platz zwei spielte im Halbfinale gegen Linz. Vorher hatte Salzburg schon klar gegen Innsbruck verloren.

Linz ging mit 2:0 in Führung. Es folgte ein 15:0 Lauf von Kammer und ab diesem Zeitpunkt war das Spiel entschieden. Ab dann wurde versucht, den kleinen Kader möglichst zu schonen. Linz kam besser ins Spiel, konnte das zweite Viertel um einen Punkt gewinnen, aber der Finaleinzug war nie in Gefahr.

Lazerevic 17, Ebner R. 15, Kondert 8, Miko 7, Gaigg 6, Zopf 4, Sagerer 4.

Finale:

SK Kammer – Innsbruck 55 : 70 (29 : 27)

Dreimal hat Kammer verloren. Manchmal etwas höher manchmal nicht ganz so hoch. Einmal konnte im Grunddurchgang in der Overtime gewonnen werden. Innsbruck war ganz klar der Favorit.

Nach sieben Minuten stand es auch 14:1 für die Tirolerinnen. Zu diesem Zeitpunkt dachten einige Zuseher schon wieder ans Nachhausegehen. Ein 7:0 Lauf brachte Kammer aber wieder auf 8:14 bis zum Viertelende heran. Im zweiten Viertel gab es dann das große Aufbäumen. Mit sehr guter Verteidigung, einer kämpferischen Glanzleistung und ausgezeichnetem Teamplay in der Offense wurde bis zur Halbzeit ein Zweipunktevorsprung herausgeholt. Wer nun glaubte, dass das nur ein Strohfeuer war, hatte sich getäuscht. Im vierten Viertel wurde weiterhin tadellos mit Innsbruck mitgekämpft. Nach dreißig Minuten lag der Favorit mit 46:44 voran.

In den letzten zehn Minuten ging dann alles den Bach runter. Kammer hatte alles gegeben. Eine gute Show abgeliefert. Innsbruck eröffnete mit zwei Dreiern und dann gingen schön langsam Sagerer, Lazarevic und Ebner mit fünf Fouls vom Spielfeld. Dies konnte an diesem Abend leider nicht mehr kompensiert werden. Zwei Minuten vor dem Abpfiff waren die Atterseerinnen noch mit sieben Punkten dran, Innsbruck konnte das Endergebnis aber dann noch ziemlich erhöhen.

Der David konnte zwar ein paar Steine auf Goliath werfen, dieser schwankte auch gehörig, doch er viel nicht um.

Ebner 21, Kondert 11, Zopf 8, Lazerevic 6, Sagerer 5, Gaigg 4